Verdünnung und Potenzierung
Dynamisierung
Die homöopathischen Grundsubstanzen werden auf besondere Art und Weise zu homöopathischen Arzneimitteln weiterverarbeitet. Dieses Verfahren nennt man "Potenzierung“ oder früher auch "Dynamisierung". Bei diesem Verfahren wird der Arzneigrundstoff in einem bestimmten Verhältnis mit einer von drei Trägersubstanzen Alkohol, Wasser oder Zucker verschüttelt oder verrieben. Die gebräuchlichsten homöopathischen Medikamente liegen in den "Centesimal-Potenzen" (kurz: C-Potenzen) oder "Dezimal-Potenzen“ (kurz: D-Potenzen) vor. Für die Mittel in C Potenzen wird der Arzneigrundstoff im Verhältnis 1 (Arznei) zu 99 (Trägersubstanz) verdünnt. Für die Mittel in D Potenzen wird der Arzneigrundstoff im Verhältnis 1 (Arznei) zu 9 (Trägersubstanz) verdünnt.
Typische Bezeichnung eines homöopathischen Medikamentes: Arnica D3
Hierbei steht "Arnica“ für das Medikament, "D“ für Dezimal Potenz und "3“ für die Anzahl der Potenzierungsvorgänge, die bei der Herstellung des Medikamentes durchgeführt wurden.
Potenzierung
Bei einem Mittel in der Potenz D3 wurde der Arzneigrundstoff einmal im Verhältnis 1:9 verdünnt. Dem Ergebnis dieser Verdünnung wurde dann wieder ein Teil entnommen und im Verhältnis 1:9 weiter verdünnt. Auch dem Ergebnis dieser Verdünnung wurde nun wieder ein Teil entnommen und letztlich ein drittes Mal im Verhältnis 1:9 weiter verdünnt. Das Ergebnis ist ein Mittel in der Potenz D3.
Bei der Therapie werden für akute Beschwerden Mittel in den niedrigen bis mittleren D-Potenzen herangezogen, bei der Behandlung von chronischen Beschwerden wird eher auf die höheren D- oder C-Potenzen zurückgegriffen. Daneben gibt es noch LM- und Q-Potenzen, die sich für die Selbstbehandlung allerdings nicht eignen.
Zur Selbstmedikation sollten Sie Medikamente aus niedrigen bis mittleren Potenzbereichen verwenden (D3, D6, D12). Welche Potenz Ihnen am meisten zusagt müssen Sie mit der Zeit herausfinden. Im Zweifelsfall starten Sie mit einer 3er Potenz (D3 oder D6). Bei höheren Potenzen über 12 sollten Sie vorsichtshalber zuerst einen Arzt oder Heilpraktiker konsultieren. Je höher die Potenzen sind desto exakter müssen die Übereinstimmungen des Krankheitsbildes mit dem Arzneimittelbild sein.